BALLODELLABATTAGLIA
DIEKLAGEDESFRIEDENS

Datum
Montag, 23.09.2024
20:00 Uhr
Ort
Schloss Arff (Scheune)
Ticketinfo

29/23 € Ermäßigt: 24/18 €
zzgl. VVK-Gebühr

Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Suite aus den Opern „Alcina“ und „Rinaldo“
Francesco Geminiani (1687-1762)
Auszüge aus "The enchanted forest“
„La selva incantata“
Bernardo Storace (1637-1707)
Ballo della Battaglia
Alessandro Poglietti (†1683)
Sonata a tre C-Dur
Antonio Vivaldi (1678-1741)
Concerto "Il Gardellino"
Sinfonia zu „Armida al campo d’Egitto“,
Concerto "La Notte"
Johann Heinrich Schmelzer (1623–1680)
Fechtschule à 4 G-Dur
Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)
Sonata X aus: „Sonatae tam aris quam aulis servientis“
Jean-Philippe Rameau (1683-1764)
„Entrée de Polymnie“ aus „Les Boréades“
Dorothee Oberlinger - Blockflöte
Ute Hartwich - Trompete
Michael Witte - Lesung
Akademie für Alte Musik Berlin (AKAMUS)
Tickets sind telefonisch unter 0221-2801 bei KoelnTicket erhältlich.
Hier können Sie Tickets für die Veranstaltung online bestellen.

Wenn mich unschuldig zu verjagen, für die Sterblichen günstig wäre, würde ich nur beklagen, dass mir Unrecht und Härte zuteil wird. Nun aber verstopfen sie mit meiner Vertreibung sich selbst die Quelle alles menschlichen Glücks und verschaffen sich eine Flut von Unheil. Da muss ich über das Unglück jener mehr Tränen vergießen als über meinen Schaden. So lässt der Humanist Erasmus von Rotterdam die Friedensgöttin Pax in seiner Klage des Friedens aus dem Jahr 1517 über ihr Schicksal sprechen. Sie beklagt, dass sie nirgends einen ruhigen Platz findet, an dem sie ihre fruchtbare Wirkung für die Menschheit entfalten kann.

Erasmus liest den Geistlichen und Herrschern seiner Zeit die Leviten, indem er ihnen ständig den Widerspruch vor Augen hält, sich zum christlichen Glauben zu bekennen und ihm gleichzeitig entgegenzuhandeln. Die vielen Gründe, die von Herrschern als Ursachen für Kriege genannt werden, geißelt er als kleinlich und nichtig. Der kriegerischen Gegenwart stellt er die Utopie einer sich friedlich entwickelnden, vernünftig handelnden Gesellschaft entgegen. Frieden ist machbar, lautet die Botschaft von Erasmus, ein Appell, der auch 500 Jahre später nichts an Aktualität verloren hat.

Die pazifistische Textvorlage wird zur Reibungsfläche für Instrumentalkompositionen des Barock. Das Programm eröffnet eine Suite mit Auszügen aus Händels kriegerischen Opern Alcina und Rinaldo, denen die abenteuerlichen Episoden aus dem Kreuzfahrer-Epos Gerusalemme liberata (Das befreite Jerusalem) zu Grunde liegen. Auch Geminianis mystisches The enchanted Forest, fußt auf diesem im 18. Jahrhundert hochpopulären Texten des Italieners Torquato Tasso. Vom Habsburger Hof erklingt u.a. Musik Johann Heinrich Schmelzers, dessen Werke unter dem Eindruck des 30jährigen Krieges auf den allgegenwärtigen Tod als Teil der damaligen Lebenswelt verweisen. Eine nahezu utopische Musik setzt schließlich ein Zeichen für die Hoffnung auf Versöhnung: Rameaus himmlisch entrückte Entrée de Polymnie aus seiner letzten Oper Les Boréades.

Konzert mit Pause. Ende gegen 21:45 Uhr.

Digitales Programmheft

Ab 1. Juni finden Sie das digitale Programmheft zur Veranstaltung in unserer Festival-App.

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