ZWISCHENWELTEN

Liebe Gäste!

In einer Zeit, die von zunehmender Polarisierung und Extremen geprägt ist, laden wir Sie ein, mit uns in musikalische und gesellschaftliche ZWISCHENWELTEN einzutauchen:

Zum Festivalauftakt wird in Händels erstem Oratorium Il Trionfo del Tempo e del Disinganno nichts Geringeres als der Sinn des Lebens zwischen Tugend und Lasterhaftigkeit verhandelt. Die Landpartie wandelt auf den Spuren von Goethes West-Östlichem Divan und baut eine musikalische Brücke zwischen Orient und Okzident, während die Klage des Friedens von Erasmus von Rotterdam Doppelmoral und die Sinnlosigkeit des Krieges unter den Völkern anprangert. Unter dem Titel Eine Deutsche Winterreise verschmelzen Geschichten von Menschen im Abseits mit Schuberts Liederzyklus Winterreise und katapultieren das über 200 Jahre alte Werk in die Gegenwart. An der Schwelle zwischen Leben und Tod bewegen sich die mystischen Tenebrae-Responsorien von Gesualdo und de Victoria in der Gregorianischen Nacht. Die Nacht als dunkle Schwester des Tages steht im Zentrum der Inszenierung Of Darkness – Eine Chorfantasie, bevor das Festival mit der ersten großen Passion der Nachkriegszeit, Frank Martins monumentalem Oratorium Golgotha, an transzendente Grenzen stößt.

Seit seiner Gründung ist das Festival Alte Musik Knechtsteden ein Ort der Entdeckungen, sei es durch neuzeitliche Uraufführungen, Auftragskompositionen aber auch ungewöhnliche Perspektiven auf vermeintlich bekanntes Repertoire. Diese unbändige Neugier gehört auch weiterhin fest zur DNA des Festivals ebenso wie die Rheinische Kantorei. Auch die zeitgemäße Vermittlung von Alter Musik für junge Ohren bleibt eine Herzensangelegenheit der Festivalmacher.

Neu ist, dass künftig wechselnde ResidenzkünstlerInnen programmatische Schwerpunkte setzen werden. Wir freuen uns sehr, dass Dorothee Oberlinger mit von der Partie ist und die Festivalsaison mit drei Konzerten sowohl als Dirigentin als auch Blockflötistin bereichert.

Mein Dank gilt den beteiligten KünstlerInnen für den kreativen Austausch und die Bereitschaft über Grenzen zu gehen. Mein Dank gilt dem Festivalteam und all den ehrenamtlichen HelferInnen, die das Festival mit viel Schweiß und Herzblut tragen. Mein Dank gilt den Freunden und Förderern für ihr Vertrauen in unsere Arbeit und ihre Unterstützung. Mein Dank gilt Ihnen, liebes Publikum für Ihre Neugier und Abenteuerlust, mit der Sie das Festival alljährlich im September besuchen.

Ihr Michael Rathmann

Festivalleitung

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