Eröffnungskonzert
BestofBachFamily

Datum
Samstag, 16.09.2023
20:00 Uhr
Ort
Klosterbasilika Knechtsteden
Ticketinfo

29/23/19/10* €
Ermäßigt: 23/18/15/8* €
zzgl. VVK-Gebühr
*mit eingeschränkter Sicht

Johann Christoph Bach (1642-1703)
Hochzeitskantate "Meine Freundin, du bist schön"
aus der Sammlung "Altbachisches Archiv"
Johann Ludwig Bach (1677-1731)
Doppelchor "Meine Bande sind zurrissen"
Rezitativ "Was ist der Mensch"
Arie "Dies macht dein Sohn"
aus "Trauermusik"
Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Dictum "Gott hat den Herrn auferwecket"
Accompagnato "So wird mein Heiland nun erhöht!"
aus der Kantate "Gott hat den Herrn auferwecket"
Johann Christian Bach (1735-1785)
Ouverture
aus dem Oratorium" La Clemenza di Scipione"
Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795)
Chor "Miserere"
Tenor-Arie "Tibi soli peccavi"
aus der Psalmvertonung "Miserere mei"
Wilhelm Friedrich Ernst Bach (1759-1845)
1. Satz und Minuetto
aus Sinfonia C-Dur
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
"Gloria in excelsis Deo"
"Et in terra pax"
aus der h-Moll-Messe
Veronika Winter
David Erler
Hans Jörg Mammel
Matthias Vieweg
Rheinische Kantorei
Das Kleine Konzert
Hermann Max
Tickets sind telefonisch unter 0221-2801 bei KoelnTicket erhältlich.
Hier können Sie Tickets für die Veranstaltung online bestellen.

19:00 Einführungsgespräch in der Klosterbibliothek

1550 wird Veit Bach – der Urgroßvater Johann Sebastians – geboren. Er gilt als Urvater der Familie, deren Mitglieder noch „nebenamtlich“ Musiker sind. 1845 stirbt Wilhelm Friedrich Ernst als letzter bedeutender Komponist der Familiengeschichte. Johann Sebastian – sicher bedeutendstes Mitglied der Familie – komponiert nach den Regeln seiner Zeit, bringt aber in unverwechselbarem Personalstil eine Musik zu Papier, die nicht mehr nur epochentypisch wirkt. Strenge Kontrapunkt-Formen übernimmt er zwar, versieht sie aber neuartig mit extrem heftigen Affekten durch kühnste Harmonien und überraschende Stimmenverläufe. Seine Söhne lassen in ihren Werken erkennen, bei wem sie gelernt haben, lassen aber auch Einflüsse von Haydn und Mozart hören. Dass sie mehr Instrumentalmusik als geistliche Vokalmusik komponieren, mag dem aufgeklärten Zeitgeist ihrer Epoche geschuldet sein.

Als die Familiengeschichte Bach mit Wilhelm Friedrich Ernst in der Mitte des 19. Jahrhunderts endet, ist seit längerem ein wachsendes Interesse an J.S. Bach deutlich. Clara und Robert Schumann, Brahms und nicht zuletzt die Mendelssohns stehen am Anfang der bis heute andauernden Bach-Renaissance. Felix Mendelssohns Begeisterung wird u.a. an seinem Wunsch deutlich, in Leipzig einen Gedenkstein für Bach zu erstellen. Er scheut dafür keine Mühe, sammelt fleißig Spenden, gibt Orgelkonzerte, übt dafür viel und gesteht seiner Schwester, ich habe acht Tage vorher geübt, dass ich kaum auf meinen Füßen gerade stehen konnte und nichts als Orgelpassagen auf der Straße ging. Während dieser Zeit erfährt er, dass ein Enkel Bachs – Wilhelm Friedrich Ernst – in Berlin lebt. Sein Bruder muss sofort alles über diese „Entdeckung“ herausfinden. Bewegend ist schließlich das Zusammentreffen am 23. April 1843 in Leipzig, als bei der Gedenkstein-Enthüllung die gesamte Wilhelm-Friedrich-Ernst-Familie dem sichtlich ergriffenen Mendelssohn begegnet.

Nach stetig gewachsenem Interesse an Johann Sebastian und seinen Nachfahren wächst bald auch große Neugier auf die Vorfahren des Thomaskantors. So beginnt das diesjährige Festival mit einer der großartigsten Schöpfungen vor 1700, einer Hochzeits-Kantate Johann Christophs. Der erzählt in Meine Freundin, du bist schön mit blühender Fantasie, wie sich die verheimlichte Zuneigung zweier Liebenden bis hin zur ausgelassenen Hochzeitsfeier ereignisreich entwickelt. Der hochverehrte Maler, Lehrer und Komponist Johann Ludwig Bach ist in seiner Trauermusik ausdrucksstark wie sein Vetter Johann Sebastian, der immerhin fast zwei Dutzend Kantaten des Meininger Verwandten in Leipzig aufführt. Im achtstimmigen Chor Meine Bande sind zurrissen aus seiner Trauermusik gibt er dem Blick ins Jenseits verstörenden Ausdruck, indem er düstere Emotionen und Hoffnungsschimmer malerisch darstellt – was bei einem Maler nicht überrascht.

Johann Sebastians Söhne Carl Philipp Emanuel (Hamburger Bach), Christoph Friedrich (Bückeburger) und Johann Christian (Londoner) komponieren gefälliger als ihr Vater und sind Wegbereiter einer neuen Epoche, deren Interesse bald mehr der weltlichen als der geistlichen Musik gilt. Wilhelm Friedrich Ernst, vielgereister Sohn des Bückeburgers, ist mehr als alle seine Vorfahren in weltlicher und instrumentaler Musik zu Hause.

Ein zeitloses Plädoyer für Hoffnung auf Erbarmen und Frieden in dieser Welt sind die Sätze aus Johann Sebastians h-Moll-Messe, mit denen das Konzert endet.

Konzert mit Pause. Ende gegen 22:15.


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